Was ist eine Top-Level-Domain (TLD)?

In diesem Artikel erfährst Du was eine Top-Level-Domain (TLD) ist und welche Arten von TLDs es gibt.

Top-Level-Domains (TLDs) in der Übersicht

Eine Top-Level-Domain (TLD) ist die Endung einer Domain. Z. B. .DE, .AT, .COM oder .NET. Sie steht immer ganz rechts hinter dem letzten Punkt. In der Domain www.inwx.de ist bspw. die Endung „.DE“ die Top-Level-Domain.

Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Top-Level-Domains:

  • Länderspezifische Top-Level-Domains (ccTLDs) wie .DE
  • Generische Top-Level-Domains (gTLDs) wie z. B. .COM.

Was gibt es für Top-Level-Domains?

Grundsätzlich lassen sich alle Domain-Endungen in zwei Gruppen einteilen: Die länderspezifischen und die generischen TLDs.

Länderspezifische TLDs sind zweibuchstabige Domain-Endungen, die speziell für ein Land oder ein abhängiges Gebiet stehen. Diese TLDs sind in der Regel einer bestimmten Nation zugeordnet und werden oft von Personen oder Unternehmen verwendet, die eine starke Verbindung zu diesem bestimmten Land haben oder dort tätig sind. Ein Beispiel ist die .DE-Domain für Deutschland.

Generische TLDs sind nicht an ein spezifisches Land gebunden und stehen einem breiteren Publikum offen. Sie werden oft basierend auf der Art der Webseite ausgewählt – so wird beispielsweise .COM traditionell für kommerzielle Unternehmen verwendet, während .ORG häufig von Non-Profit-Organisationen gewählt wird.

In der Vergangenheit war die Auswahl an verfügbaren TLDs relativ begrenzt, aber durch neuere Änderungen der Richtlinien hat sich das Blatt gewendet. Heute gibt es weit über tausend verschiedene TLDs in diesen beiden Hauptkategorien, wobei ein signifikanter Anteil der neu verfügbaren Optionen in die Kategorie der generischen TLDs fällt. Im Folgenden gebe ich Dir einen kleinen Überblick über die verschiedenen Arten von länderspezifischen und generischen TLDs.

Länderspezifische TLDs (ccTLDs)

Länder-Domain-Endungen, auch bekannt als ccTLDs (Country Code Top-Level Domains), basieren auf den zweibuchstabigen ISO-Codes, die jeweils einem Land oder Territorium zugeordnet sind. Aktuell gibt es über 300 solcher ccTLDs weltweit. Einige ccTLDs erfordern einen Wohnsitz oder eine Präsenz im jeweiligen Land für die Registrierung, während andere für jedermann weltweit ohne solche Einschränkungen verfügbar sind.

Beispiele für ccTLDs sind:

  • .DE für Deutschland
  • .FR für Frankreich
  • .US für die USA

Es ist zu beachten, dass einige ccTLDs zweckentfremdet wurden. Ein Beispiel ist die .AI-Domain, die ursprünglich dem britischen Überseegebiet Anguilla in der Karibik zugeordnet war. Heute wird sie hauptsächlich für Internetpräsenzen rund um „Artificial Intelligence“ verwendet.

Internationalisierte Länder-Domains (IDN ccTLDs)

Neben den herkömmlichen ccTLDs gibt es auch internationalisierte Domain-Namen (IDN ccTLDs), die es ermöglichen, Länder-Domains in lokalen Schriftsystemen zu verwenden. Diese sind besonders wichtig in Ländern, wo nicht-lateinische Schriftzeichen verwendet werden.

Zu den größten IDN ccTLDs gehören:

  • .рф für Russland
  • .台灣für Taiwan
  • .中国 für China

Diese Domains erlauben es Nutzern, Webadressen in ihrer eigenen Schrift zu schreiben und zu erkennen, was die Zugänglichkeit und Lokalisierung im Internet wesentlich verbessert.

Generische TLDs (gTLDs)

Allgemeine oder auch generische Domain-Endungen gehören keinem Land an, sondern tragen jeweils eine themenbezogene Bedeutung. Im Gegensatz zu länderspezifischen TLDs, die meist aus zwei Buchstaben bestehen, haben gTLDs immer mindestens drei Buchstaben.

Vor der Aktualisierung der ICANN-Richtlinien gab es lediglich 22 gTLDs. Heute stehen über 1.200 unterschiedliche gTLDs zur Auswahl. Diese Expansion ermöglicht eine größere Flexibilität und Personalisierung für Webseitenbetreiber, eröffnet kreative Möglichkeiten für Online-Markenbildung und sorgt dafür, dass die Domain-Namen besser zum Inhalt und Charakter der Webseite passen.

Die generischen TLDs lassen sich historisch in

  • gesponserte
  • und nicht-gesponserte Domain-Endungen

einteilen. Während nicht gesponserte TLDs nach allgemeinen Richtlinien funktionieren, die direkt durch den ICANN-Prozess von der globalen Internetgemeinschaft festgelegt werden, sind gesponserte TLDs auf spezifische Gemeinschaften ausgerichtet und werden von diesen verwaltet und finanziert.

Nicht-gesponserte TLDs (uTLD)

Diese TLDs sind allgemein verfügbar und nicht auf eine bestimmte Gemeinschaft oder Branche beschränkt.

Nicht-gesponserte Top-Level-Domains (unsponsored TLDs) waren ursprünglich für die Nutzung durch spezifische Gemeinschaften oder Branchen gedacht. Im Gegensatz zu gesponserten TLDs, die häufig von einer unabhängigen Agentur verwaltet werden, stehen die nicht-gesponserten Domains unter der direkten Aufsicht von ICANN und der Internet Society. Diese Institutionen sind verantwortlich für die Überwachung und Koordination dieser Domains, was sicherstellt, dass sie im Einklang mit den globalen Richtlinien des Internets und seiner Governance-Struktur stehen.

Einige Beispiele für nicht-gesponserte TLDs (unsponsored TLDs) sind:

  • .COM
  • .INFO
  • .NET
  • .ORG

Gesponserte TLDs (sTLD)

Gesponserte TLDs werden von einer bestimmten Gemeinschaft oder Branche verwaltet, die auch die Regeln für die Nutzung dieser Domains festlegt.

Gesponserte Top-Level-Domains (sTLDs) stehen unter der Verwaltung von spezifischen Organisationen oder Interessengruppen, welche diese Domains auch finanzieren. Diese Sponsoren haben die Möglichkeit, eigene Regeln für die Vergabe von Domains festzulegen, die oft an die Bedürfnisse und Kriterien ihrer spezifischen Gemeinschaft angepasst sind.

Einige Beispiele für gesponserte TLDs (sTLDs) sind:

  • .AERO (Luftfahrtindustrie)
  • .EDU (Bildungseinrichtungen, hauptsächlich in den USA)
  • .MUSEUM (Museen)
  • .COOP (Genossenschaften)
  • .JOBS (Human Resources Management)

Ein prägnantes Beispiel ist auch die Domain .MIL, die exklusiv vom US-amerikanischen Militär verwendet wird und deren Vergabe strikt reguliert ist.

Neue TLDs (nTLD)

Die Einführung neuer TLDs (nTLDs) ab dem Jahr 2013 markiert einen signifikanten Meilenstein in der Entwicklung des Internets. Diese Maßnahme diente dazu, die Auswahlmöglichkeiten für Webadressen zu erweitern und spezifischeren Anforderungen gerecht zu werden. Die nTLDs umfassen eine breite Palette von Optionen, darunter Branchen-, Interessen- und Community-spezifische Domains, die es Organisationen und Individuen ermöglichen, ihre Online-Präsenz präziser zu gestalten und sich von anderen abzuheben.

Mit der Einführung neuer gTLDs im Jahr 2012 änderte sich die Domain-Landschaft dramatisch. Die meisten neuen gTLDs sind in der Tat gesponserte Domains, die von Unternehmen kontrolliert werden, was eine neue Ära der Markenpräsenz im Internet markiert. Diese neuen TLDs umfassen alle TLDs, die seit dem Start des neuen gTLD-Programms von ICANN im Jahr 2013 eingeführt wurden. ICANN hat die Unterscheidung zwischen gesponserten und nicht gesponserten TLDs für die neuen gTLDs dieser Runde nicht mehr verwendet, was die Unterscheidung zwischen den beiden Kategorien weniger strikt macht.

Hier sind einige Beispiele für neue TLDs:

  • .TECH
  • .BLOG
  • .PHOTO
  • .IMMOBILIEN

Unter den neuen TLDs gibt es wiederum auch noch mal besondere Typen:

  • Geographische TLDs
  • Internationalisierte gTLDs
  • Brand TLDs

Im Folgenden erfährst Du mehr zu ihnen.

Geografische TLDs (geoTLD)

Geografische TLDs (geoTLDs) sind eine der Neuerungen im Domain-Namensraum, die gezielt auf bestimmte geografische, städtische oder regionale Identitäten ausgerichtet sind. Sie erlauben es Städten, Regionen und sogar ganzen Ländern, ihre digitale Präsenz mit einer klar erkennbaren Webadresse zu unterstreichen, die ihr Erbe, ihre Kultur oder ihre geografische Lage widerspiegelt.

Einige Beispiele für geoTLDs sind:  

  • .BERLIN
  • .HAMBURG
  • .BAYERN
  • .LONDON
  • .TOKYO

Diese TLDs sind oft von den lokalen Behörden oder Organisationen verwaltet, die ein Interesse daran haben, ihre Gemeinschaften online zu repräsentieren und zu fördern.

Internationalisierte TLDs (IDNs)

Internationalisierte TLDs (IDNs) repräsentieren eine wichtige Entwicklung im Bereich der Domain-Namen, indem sie die Verwendung von nicht-lateinischen Schriftsystemen ermöglichen. Dies öffnet das Internet für eine globale Nutzerschaft, da Menschen nun Domains in Schriften wie Kyrillisch, Chinesisch, Arabisch oder in anderen lokalen Schriftzeichen registrieren können.

Einige Beispiele für internationalisierte generische Top-Level-Domains (gTLD IDNs) sind:

  • „.企业“ (xn--vhquv), was auf Chinesisch „Unternehmen“ bedeutet.
  • „.संगठन“ (xn--i1b6b1a6a2e), was auf Hindi „Organisation“ bedeutet.
  • „.орг“ (xn--c1avg), die kyrillische Version von „.org“.

Diese gTLDs erweitern das Internet, indem sie Nutzern ermöglichen, Domains in einer Vielzahl von Weltalphabeten zu verwenden, was die sprachliche Vielfalt im globalen Netzwerk fördert.

Brand gTLD

Brand gTLDs sind eine Innovation im Domain-Namenssystem, die es Unternehmen erlaubt, ihre Markenpräsenz online durch eine einzigartige, markenspezifische Top-Level-Domain zu stärken. Diese maßgeschneiderten Endungen bieten Marken die Möglichkeit, ein kohärentes und kontrolliertes digitales Ökosystem aufzubauen. Durch die Nutzung dieser speziellen Domains können Unternehmen ihre Markenidentität im Internet deutlich hervorheben und eine direktere Verbindung zu Kunden, Partnern und Stakeholdern etablieren.

Beispiele für Brand gTLDs sind:

  • .GOOGLE
  • .BMW
  • .APPLE

Ein Sonderfall – die Infrastruktur Domain (iTLD)

Auch die Sonderfall-TLD .ARPA wird historisch gesehen zu den generischen TLDs gezählt. Sie stammt aus den Zeiten der Anfänge des Domain Name Systems und ist bis heute als Infrastruktur-Domain erhalten.

Mehr über die ersten Top-Level-Domains erfährst Du in diesem Artikel.

Wie funktionieren TLDs?

Top-Level-Domains (TLDs) sind ein fundamentaler Bestandteil des Domain Name Systems (DNS), welches das Internet strukturiert.

Das Domain Name System ist dafür verantwortlich, lesbare Domainnamen in numerische IP-Adressen zu übersetzen, die Computer zum Lokalisieren von Internetressourcen verwenden. Jede TLD wird im DNS referenziert und einer eindeutigen IP-Adresse zugeordnet. Wenn eine Domain registriert wird, erstellt der Domain Name Registrar einen Datenbankeintrag über den Inhaber, der dann über das Whois-Protokoll abgefragt werden kann – dies ähnelt der Funktionsweise eines Telefonbuchs.

TLDs, oder Top-Level-Domains, sind die letzte Komponente in einem Domainnamen, die nach dem letzten Punkt folgt. Sie repräsentieren die höchste Ebene in der Hierarchie des DNS und werden zur Organisation von Internetadressen verwendet. „Top-Level-Domain“ heißt auf Deutsch so viel wie „Bereich oberster Ebene“.

Wenn man sich die Analogie zum Telefonbuch vor Augen führt, heißt das Folgendes: Die TLDs sind sozusagen die Nachnamen der einzelnen Domains – alle Domains mit der .DE-Endung sind wie eine Familie, die im gleichen Haus bzw. Server wohnen. So kann Dein Browser ganz schnell die richtige Adresse für die Inhalte einer Website herausfinden, wenn er erst den Nachnamen (TLD) und dann die dazugehörigen Vornamen (z.B. Second- und Third-Level-Domains) prüft.

Warum gibt es so viele verschiedene TLDs?

Top-Level-Domains (TLDs) wurden ursprünglich mit einer klaren und spezifischen Zweckbindung eingeführt, wobei die Auswahl zunächst sehr begrenzt war. Im Laufe der Zeit haben sich die Einschränkungen gelockert, insbesondere mit der Einführung des „New gTLD Program“ von ICANN im Jahr 2011. Dieses Programm ermöglichte es Organisationen und Unternehmen, ihre eigenen einzigartigen TLDs zu beantragen, was zu einer signifikanten Ausweitung der verfügbaren Domain-Endungen führte.

Im Jahr 2020 gab es laut ICANN über 1.500 TLDs und es kommen immer wieder neue hinzu.

Diese Expansion hat die Diversifizierung der für Endnutzer und Domain-Investoren verfügbaren Optionen stark gefördert.

Welche Relevanz hat die Wahl der TLD für SEO?

Die Auswahl einer Domainendung hängt oft mit den Kosten, persönlichen Vorlieben und der Markenbildung zusammen. Aber auch die Auswirkungen auf die Suchmaschinen-Rankings sollte man bei seiner Entscheidung für eine Domain-Endung bedenken.

Die Wahl der Top-Level-Domain (TLD) hat zwar keinen direkten Einfluss auf das Ranking bei Suchmaschinen, kann aber indirekt die Suchergebnisse und das Vertrauen der Nutzer beeinflussen. Während Schlüsselwörter in der TLD selbst keine Rankingverbesserung bewirken, neigen länderspezifische TLDs (ccTLDs) dazu, in lokalen Suchergebnissen besser zu ranken als generische TLDs (gTLDs). 

Bei der kreativen Auswahl einer TLD sollte darauf geachtet werden, ob eine gTLD tatsächlich eine registrierte ccTLD ist, wie z.B. .li, die eigentlich für Liechtenstein steht. Wenn die Website das entsprechende Land nicht als Zielmarkt hat, könnte dies Rankingfaktoren beeinflussen oder zu Problemen führen. Google behandelt jedoch einige ccTLDs, wie .io und .fm, aufgrund ihrer generischen Nutzung eher als gTLDs. Die Entscheidung für eine TLD sollte also sorgfältig getroffen werden, um das SEO-Potenzial der Website zu maximieren und Verwirrung oder Missverständnisse bei den Nutzern zu vermeiden.

Du hast noch Fragen?

Ich hoffe, Dir hat dieser Artikel gefallen. Du willst noch mehr über Domains lernen? Dann schau gerne mal in unseren Artikel „Welche Domain-Levels und Arten gibt es?“ rein.

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